MS-DOS Kursskript von Achim Schmidt
|
Bei der Konvertierung dieses Skriptes vom Word ins HTML-Format sind leider die eingebundenen Bilder verloren gegangen.
Sollten Sie Interesse an einer kompletten Version haben, koennen
Sie sich die Postscript-Version hier downloaden (406 KB).
Verwenden Sie dazu die rechte Maustaste mit "Ziel bzw. Verknüpfung speichern".
Wenn Sie den Link mit der linken Maustaste anklicken, können Sie die PDF-Version
auch gleich hier online lesen - fall sie den Adobe PDF-Reader entsprechend verknüpft haben.
Achtung: Lange Wartezeiten, wenn Sie aus dem WWW heraus auf dies Dokument zugreifen !!!
MS - DOS ist das am weitesten verbreitete Betriebssystem für Personal Computer (PC). Derzeit sollen weltweit ca. 100 Mio. Installationen von MS - DOS existieren. Jährlich kommen ca. 20 Mio. Installationen hinzu. Für MS - DOS existieren zigtausend Anwendungsprogramme. Eine solche Vielfalt von Programmen hat man bisher noch nicht gekannt.
Gerade aber diese Verbreitung von Betriebssystem und Anwenderprogrammen sichert MS - DOS einen gewissen Marktvorsprung, an welchen von Konkurrenten nur schwer heranzukommen ist.
Vorallem die Kombination mit dem Programm Windows, ebenfalls aus dem Hause Microsoft, baut diesen Marktvorteil weiterhin aus. In absehbarer Zeit werden das Betriebssystem MS - DOS und die Benutzeroberfläche Windows wohl zu einem einzigen Betriebssystem verschmolzen werden. Man redet hier vom Windows 4.0, welches ein reines Betriebssystem sein soll und MS - DOS enthalten wird. Derzeit ist man jedoch noch in der Entwicklungsphase von Windows 4.0.
MS - DOS ist ein Betriebssystem für einzelne Computer an welchem jeweils ein Benutzer arbeitet. Es ist ein soganenntes Einzelplatzsystem.
Dieses Script beschäftigt sich nun mit den Grundkenntnissen des Betriebssystemes MS - DOS und soll den Leser befähigen, den Umgang mit MS - DOS zu erlernen. ich habe mich bei der Erstellung dieses Scriptes am Lehrinhalt des Weiterbildungskurses "Einführung in das Betriebssystem MS - DOS", des Fördervereines für kreative Computeranwendung e.V. Saar orientiert, welcher 16 Stunden umfaßt.
Der Umfang dieses Scriptes geht jedoch in einigen Teilen weit über den Lehrinhalt des obig genannten Lehrganges hinaus. Vor allem im Anhang dürften Sie auch für die ständige Arbeit mit dem Betriebssystem wichtige Informationen finden.
Desweiteren ist das Script so aufgebaut, daß Sie es jederzeit auch als Nachschlagewerk verwenden können.
Ich hoffe, Sie haben wenig Probleme mit diesem Script und ich konnte Ihnen auf diesem Weg die ersten Schritte im Betriebssystem MS - DOS 5.0 etwas erleichtern.
Saarlouis, im Oktober 1993
Unter dem Begriff Hardware bezeichnet man alle technischen Einrichtungen
einer EDV - Anlange (EVDA). Hardware sind also die sichtbaren,
greifbaren (anfaßbaren) Teile einer Computeranlage.
Zur Hardware gehören u.a.:
1. Zentraleinheit
2. Bildschirm (Ausgabegerät)
3. Tastatur (Eingabegerät)
4. Maus (Eingabegerät)
5. Drucker (Ausgabegerät)
6. Diskettenlaufwerke
7. Festplattenlaufwerke
Eine EDV - Anlage auf PC - Basis besteht im Normalfall aus folgenden Hardwarekomponenten:
1. Zentraleinheit
2. Diskettenlaufwerk 5,25" & Diskettenlaufwerk 3.5"
3. Festplatte (normalerweise intern)
4. Tastatur (Keyboard)
5. Monitor
6. Maus
7. Drucker
Um mit dem Computer arbeiten zu können benötigt man jedoch nicht ausschließlich Hardware, sondern auch noch sogenannte Software. Unter Software versteht man Programme, mit welchen man auf dem Computer arbeiten kann. Man könnte auch sagen, erst die Software aktiviert die Hardware.
Die Software teilt man nun wieder in zwei Gruppen ein:
Durch ein Betriebssystem (Systemsoftware) werden die Regeln für das Arbeiten mit dem Computer festgelegt. Es wird vereinbart, in welcher Art und Weise der Rechner (Computer) mit dem Anwender (Benutzer) in Kontakt treten kann und wie der Dialog zwischen beiden Partnern abläuft. Somit fungiert das Betriebssystem als Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Betriebssysteme unterscheidet man nun wieder in verschiedene Klassen:
Unter einem Singleuser - Singletask Betriebssystem versteht man ein Betriebssystem, bei welchem jeder Anwender einen eigenen Rechner mit eigener CPU (Zentraleinheit) haben muß. Desweiteren können diese Betriebssysteme nur ein Anwenderprogramm pro Zentraleinheit abarbeiten.
Beispiel: MS - DOS
Bei einem Singleuser - Multitasking Betriebssystem benötigt auch wieder jeder Anwender seinen eigenen Computer mit eigener Zentraleinheit. Jedoch kann das dieses Betriebssystem mehrere Anwenderprogramme gleichzeitig abarbeiten.
Beispiel: OS/2
Ein Multiuser - Multitasking Betriebssystem ist in der Lage mehrere Benutzer (Anwender) gleichzeitig zu verwalten, d.h. Es benötigt nicht jeder Anwender eine eigene Zentraleinheit, sondern hier können mehrere Anwender gleichzeitig auf eine Zentraleinheit gemeinsam zugreifen.
Desweiteren kann dieses Betriebssystem mehrere Anwenderprogramme für jeden Benutzer gleichzeitig abarbeiten.
Beispiel: UNIX
Neben der Systemsoftware gibt es noch die sogenannte Anwendersoftware oder auch Anwenderprogramme. Darunter versteht man alle Programme, welche zur Lösung von Problemen eingesetzt werden.
Anwenderprogramme sind z.B.:
1. Textverarbeitung
2. Datenbanken
3. Tabellenkalkulation
4. Finanzbuchhaltung
Betriebssysteme sind die elementaren Programme, welche in einem Computer vorhanden sein müssen, um die grundlegenden Aufgaben wie z.B. Tastatureingabe, Bildschirmausgabe oder Datentransfer durchzuführen. Betriebssysteme sind also die Schnittstelle zwischen Hardware, Anwenderprogrammen und Benutzer.
Das Betriebssystem wird beim Starten des Computers als erstes in dessen Arbeitsspeicher (RAM) geladen, damit die Schnittstelle Hardware - Software - Benutzer gegeben ist.
Mit dem Betriebssystem MS - DOS setzte die Firma Microsoft den
Standard im Bereich der Personal Computer. MS - DOS ist die Abkürzung
für Microsoft - Disk Operating
System.
Das Betriebssystem MS - DOS besteht im Kern aus drei Dateien,
welche beim Start des Rechners geladen werden. Dies sind die Dateien:
MSDOS.SYS:
Das Programm MSDOS.SYS ist zuständig für die Verwaltung der Dateien und Programme, sowie für die Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses der Festplatte bzw. der Diskette.
IO.SYS:
IO.SYS steht für Input/Output SYStemprogramm. Es enthält sogenannte Treiber, welche für den Datenfluß zu den Peripheriegeräten zuständig sind.
COMMAND.COM:
Das Programm COMMAND.COM stellt den Befehlsprozessor dar, welcher die sogenannten internen Befehle enthält und die Schnittstelle zum Benutzer bereitstellt.
MS - DOS unterscheidet zwei Arten von Befehlen. Diese zwei Arten sind:
1. Interne Befehle
2. Externe Befehle
Sie unterscheiden sich darin, daß interne Befehle automatisch beim booten (starten des Computers) mit der Datei COMMAND.COM in den Arbeitsspeicher geladen werden. Sie sind also jederzeit verfügbar.
Externe Befehle sind kleine, eigenständige Programme, welche auf Diskette oder Festplatte gespeichert sind und bei erst beim Befehlsaufruf ins RAM geladen und ausgeführt werden. Nach der Befehlsausführung ist des Programm (hier: der externe Befehl) nicht mehr im RAM abgelegt, sondern muß bei erneutem Aufruf noch mal in den Arbeitsspeicher geladen werden.
Neben der Unterteilung in In- und Externe Befehle unterscheidet man die Befehle noch nach ihren Aufgaben. Hier wird im allgemeinen folgende Aufschlüsselung vorgenommen (Auf die Befehle wird im weiteren Verlauf eingegangen):
CLS intern löscht den Bildschirm
DATE intern Anzeige und Einstellung des Datums
TIME intern Anzeige und Einstellung der Zeit
PROMPT intern Änderung der Eingabeaufforderung
VER intern Anzeige der MS-DOS Version
FORMAT extern formatiert einen Datenträger
LABEL extern Benennung eines Datenträgers
VOL intern Anzeige des Datenträgernamens
DISKCOPY extern kopiert komplette Disketten
BACKUP extern dient zur Datensicherung
RESTORE extern dient zur Datenrücksicherung
SYS extern überträgt Systemdateien
DIR intern Anzeige des Inhaltsverzeichnisses
COPY intern kopiert Dateien
RENAME intern benennt Dateien um
DEL intern löscht Dateien
TYPE intern Anzeige eines Dateiinhaltes
XCOPY extern kopiert Dateien und Unterverzeichnisse
VERFIY intern prüft Schreibvorgänge
PRINT extern Druck von Dateiinhalten
ATTRIB extern Änderung / Anzeige Dateiattribute
MKDIR (MD) intern erstellt Verzeichnis
CHDIR (CD) intern wechselt Verzeichnis
RMDIR (RD) intern löscht Verzeichnis
TREE extern Anzeige Verzeichnisbaum
ASSIGN extern ordnet Laufwerksbuchstaben zu
GRAFTABL extern lädt eine Tabelle mit Grafikzeichen
GRAPHICS extern bereitet MS-DOS zum Drucken von Graphiken zu
JOIN extern ordnet einem Laufwerk einen Suchweg zu
KEYB extern lädt Tastatureinstellung
MODE extern legt Betriebsart von Geräten fest
MORE extern bildschirmweise Ausgabe
SORT extern sortiert Dateien
BREAK intern An- / Abschalten CTRL - C
FDISK extern konfiguriert Festplatten
FIND extern sucht Zeichenfolge
APPEND intern legt Suchweg für Datendateien fest
PATH intern legt Suchweg für Programme fest
SET intern ordnet Systemvariablen zu
SUBST intern ordnet Suchweg Laufwerk zu
Beim Computer unterscheidet man zwischen zwei Startmöglichkeiten. Diese sind:
Unter dem Begriff Kaltstart versteht man wiederum zwei verschiedene Start - Arten:
Die erste Art eines Kaltstartes ist das Starten über den Ein- / Ausschalter.
Schalten Sie den Rechner und den Bildschirm mittels des Ein- / Ausschalters ein. Der Computer führt nun einige Systemtests durch und kopiert anschließend das BOOT - Programm, welches im ROM hinterlegt ist, ins RAM und startet es dort. Dieses BOOT - Programm lädt nun das Betriebssystem, entweder von Diskette oder Festplatte in den Arbeitsspeicher und startet es dort. Im Normalfall befindet sich das Betriebssystem auf der Festplatte und wird auch von dort geladen. Ist dies geschehen, so meldet sich der Rechner mit der jeweiligen Bereitschaftsanzeige.
Die zweite Art einen Kaltstart durchzuführen, ist das betätigen des RESET - TASTERS am Computergehäuse. Hierzu muß der Computer jedoch schon laufen. Das erste Starten des Computers muss in jedem Fall über den Ein- / Ausschalter erfolgen. Ansonsten ist der Startvorgang analog zum Starten über Ein- / Ausschalter.
Unter dem Warmstart versteht man, wie beim Kaltstart über Reset - Taster, ein erneutes Starten des Computers, wenn dieser bereits eingeschaltet ist. Einen Warmstart können Sie über die Tastenkombination
<CTRL> <ALT> <DEL>
herbeiführen.
Im Gegensatz zum Kaltstart durchläuft der Rechner nach einem
Warmstart nicht alle Systemtests, sondern geht fast direkt zum
BOOT - Programm über und lädt somit das Betriebssystem
erneut.
Daten werden in sogenannten Dateien gespeichert. Der Begriff Datei ist aus zwei Wörtern entstanden, nämlich dem Wort DAten und KarTEI. Dateien können Daten in unterschiedlichster Form enthalten.
In der EDV unterscheidet man im Wesentlichen zwischen drei Dateiarten:
Programmdateien
In Programmdateien, stehen Daten, welche vom Computer als ablauffähiges Programm erkannt werden und dementsprechend auch ausgeführt werden können.
Dateien, welche mittels eines Programmes erstellt wurden
Hierunter versteht man Dateien, welche Daten beinhalten, die mit einem Anwenderprogramm erstellt wurden und zur Erhaltung, sowie zur späteren Weiterverwendung auf Datenträger gesichert wurden.
Dies könnten z.B. Texte sein, welche mit einer Textverarbeitung geschrieben wurden.
reine Textdateien
Reine Textdateien sind Dateien, welche keinerlei Steuerzeichen des ASCII - Zeichensatzes enthalten.
Um Dateien später erneut finden zu können, wird jede
Datei mit einem individuellen Dateinamen (Präfix) versehen.
Dieser darf aus maximal acht plus drei Zeichen bestehen, d.h.
Man spricht hier von Dateinamen ( max. acht Zeichen lang) und
der Dateinamenerweiterung (Suffix), welcher maximal 3 Zeichen
lang sein darf. Getrennt werden Dateiname und Dateinamenerweiterung
durch einen Punkt (.).
Folgende Zeichen dürfen in einem Dateinamen nicht vorkommen:
ä Ä ö Ö ü Ü ß ? . , ; : = * / \ + " |
Der Punkt wird lediglich als Trennzeichen für Präfix und Suffix akzeptiert. Ein weitere Sonderfall sind die deutschen Umlaute. Dieser werden von manchen Anwenderprogrammen unterstützt, von anderen jedoch nicht. Deshalb empfiehlt es sich vor vorne herein auf diese Zeichen zu verzichten.
Mit dem Suffix kennzeichnet man oft die Dateiart oder der Dateiinhalt. So haben sich im Laufe der Zeit z.B. folgende Suffixe für beistehende Dateiarten / -inhalte bewährt und zu einer Art "inoffiziellem" Standard herauskristalisiert:
$$$ temporäre Arbeitsdatei
TMP temporäre Arbeitsdatei
BAK Sicherungsdatei (BAcKup)
SIK Sicherungskopie
BAS BASIC - Quelltext
BAT Datei für automat. Befehlsabarbeitung (Batch - Datei)
COM ausführbare Datei unter MS - DOS (COMmand)
EXE ausführbare Datei unter MS - DOS (EXEcutable)
OVL Overlay - Datei
OBJ Objekt - Datei
SYS System oder Treiberdatei
TXT Textdatei
DOC Dokumentationsdatei (DOCumentation)
DOK Dokumentationsdatei (DOKumentation)
PAS Pascal - Quelltext
ASM Assembler - Quelltext
C C - Quelltext
CPP C++ Quelltext
DBF Datenbank (Data Base File)
Folgende Zeichenketten dürfen als Dateinamen (weder Prä- noch Suffix) verwende werden, da diese von MS - DOS reserviert sind:
AUX asynchrone Schnittstelle (AUXiliary)
CLOCK$ Uhrentreiber
COM1 erste serielle Schnittstelle
COM2 zweite serielle Schnittstelle
COM3 dritte serielle Schnittstelle
COM4 vierte serielle Schnittstelle
CON Console
LPT1 erste Druckerschnittstelle
LPT2 zweite Druckerschnittstelle
LPT3 dritte Druckerschnittstelle
NUL nicht vorhandener Ausgang ('schwarzes Loch')
PRN Drucker (PRiNter)
Neben Dateien kennt MS - DOS auch noch sogenannte Verzeichnisse.
Verzeichnisse sind logisch zusammenhängende Teile eines Datenträgers,
welche unter einem Namen angesprochen werden können und Dateien
oder/und weitere Verzeichnisse enthalten.
Durch die Arbeit mit Verzeichnissen, kann somit eine gewisse Ordnung auf dem Datenträger eingehalten werden.
Jede Diskette oder Festplatte hat zumindest ein Verzeichnis, das sogenannte HAUPTVERZEICHNIS (auch ROOT genannt), welches durch der umgekehrten Schrägstrich (Backslash, \ ) symbolisiert wird.
Das Hauptverzeichnis wiederum enthält normalerweise wenig Dateien, sondern weitere Unterverzeichnisse, welche oft nach Überbegriffen geordnet sind. So wäre es sinnvoll ein Verzeichnis, welches Text - Dateien enthält TEXTE zu nennen.
Oben genannte Verzeichnisse können nun jedoch nicht nur Dateien enthalten, sondern auch wiederum weitere Unterverzeichnisse.
So entsteht eine regelrechte Schachtelung von Verzeichnisse. Diese Verschachtelung nennt man VERZEICHNISBAUM (engl. TREE).
Die die Anordnung der einzelnen Verzeichnisse nennt man auch Äste oder Ebene.
Ein solcher Verzeichnisbaum könnte z.B. wie folgt aussehen:
MS - DOS kann nun eine solche Verzeichnisverschachtelung bis zur 32. Ebene verwalten, wobei im Hauptverzeichnis wesentlich mehr als 2 Verzeichnisse stehen dürfen.
Um eine Datei nun eindeutig finden zu können, gibt man die Verzeichnisse, welche durchlaufen werden müssen mit dem Dateinamen man. Man nennt diese Angabe auch Pfad, Suchpfad oder Path. Hierbei werden die einzelnen Verzeichnisse wiederum durch das Backslash - Zeichen getrennt.
Auf die Verzeichnisverwaltung wird im Kapitel 6 vertieft eingegangen.
Um mit MS - DOS arbeiten zu können, betrachten wir zuerst
noch einmal die Struktur von MS - DOS. Beim Starten von MS - DOS,
wird, wie bereits erwähnt, unter anderem der Befehlsinterpreter
COMMAND.COM geladen (nach IO.SYS und MSDOS.SYS). Dieser Befehlsinterpreter
stellt also die zentrale Schnittstelle zwischen Anwender und Hardware
her, d.h. der Befehlsinterpreter übersetzt unsere Anweisungen
in eine für die Hardware (hier: Prozessor) verständliche
Form, sprich in das Binärformat.
Der Befehlsinterpreter hat also eine Übersetzerfunktion.
Jedoch hat der einen recht kleinen Wortschatz. Wir müssen
dem Befehlsinterpreter unsere Anweisung also in einer für
ihn verständlichen Form mitteilen. Diese Form der Verständigung
nennt man BEFEHL.
Definition:
Ein Befehl ist eine dem Befehls- oder Kommandointerpreter bekannte Form einer Anweisung.
Ein Befehl setzt sich immer wie folgt zusammen:
BEFEHLSWORT Parameter
Unter Parameter versteht man Angaben, welche den Befehl präzisieren und eindeutig machen. Viele Befehle sind ohne Angabe von Parametern nicht ausführbar.
Jeder Befehl muß mit der Taste Return abgeschlossen werden, damit das System diesen abarbeitet.
Um die Handhabung von Befehlseingaben etwas zu erleichtern stellt der Kommandointerpreter einige Hilfstasten zur Verfügung. Diese sind zumeist die sogenannten FUNKTIONSTASTEN, welche auf der Tastatur ganz oben zu finden sind und die Bezeichnung F1 bis F12 tragen.
Durch Betätigung der (Funktions)Taste F3 ist es möglich die letzte getätigte Eingabe erneut auszuführen.
Die Taste F1 hat eine ähnliche Funktion, wie die Taste F3. Im Gegensatz zu dieser, kann man über die F1 - Taste die letzte Eingabe jedoch Zeichen für Zeichen zurücknehmen.
Auf der Taste F6 ist die Tastenkombination <CTRL> - Z abgelegt, welche eine Texteingabe beendet. Auf die genaue Funktion dieser Tastenkombination werde ich an späterer Stelle noch gesondert eingehen.
Neben den Hilfstasten unterstützt das Betriebssystem MS - DOS noch weitere Funktionen, welche über eine eindeutige Tastenkombination zu erreichen sind. Diese Tastenkombination beinhaltet immer dir Taste <CTRL>. Die wichtigsten dieser Kombinationen sind:
Diese Tastenkombination habe ich bereits im Kapitel 2.2. - Der Warmstart - angesprochen. Bei Betätigung dieser Tastenkombination führt der Computer einen Warmstart (-> vgl. Kap. 2.2.) durch.
Die Tastenkombination <CTRL> - C ist auch unter der Bezeichnung BREAK bekannt. Sie bricht Ausgaben von MS - DOS ab. Diese Wirkung kann auch über die Tastenkombination <CTRL> - Pause erreicht werden.
Um eine laufende Ausgabe von MS - DOS zeitweilig anzuhalten, kann man sich der Tastenkombination <CTRL> - S oder der PAUSE - Taste bedienen. Die Ausgabe wird solange angehalten, bis sie eine beliebige Taste betätigen
Über die Tastenkombination <CTRL> - P können sie eine Protokollierung Ihrer Eingaben und der daraus resultierenden Ausgaben auf einem angeschlossenen Drucker ein- bzw. ausschalten.
Unter MS - DOS hat der Anwender die Möglichkeit mehrere sogenannter externer Speicher, also Diskettenlaufwerke oder Festplatten, im folgenden Laufwerke genannt, benutzen. Um diese Funktion ausnutzen zu können, muß der Anwender wissen, wie er die einzelnen Laufwerke ansprechen kann.
MS - DOS ordnet jedem Laufwerk einen Buchstaben zu. Dabei sind die Buchstaben A und B für Diskettenlaufwerke reserviert (mehr Diskettenlaufwerke werden von MS - DOS nicht unterstützt). Hierbei repräsentiert der Buchstabe A das erste Diskettenlaufwerk, auch BOOT Laufwerk genannt (da über dieses Laufwerk das Betriebssystem beim Starten des Computers (vgl. Kap. 2) geladen werden kann), der Buchstabe B das zweite Diskettenlaufwerk.
Festplatten tragen als Bezeichnung Buchstaben ab dem C. Wobei von die Festplatte C in jedem Fall die erste Festplatte ist, von der ebenfalls gebootet werden kann (und im Normalfall auch gebootet wird).
Wichtig hierbei ist, daß MS - DOS im Normalfall nur von den Laufwerken A und C booten, d.h. das Betriebssystem laden, kann.
Um nun von einem Laufwerk auf ein anderes Laufwerk zu wechseln gibt man den Buchstaben des Laufwerkes (auch Laufwerksbuchstabe genannt) ein, auf das man wechseln möchte, gefolgt von einem Doppelpunkt und der Taste <RETURN>.
Beispiel:
Sie wollen vom, Laufwerk C auf das Laufwerk A wechseln. Ihre Eingabe müßte dann wie folgt aussehen:
A: <RETURN>
Da man zum Laufwerkswechsel immer den Doppelpunkt mit angeben muß, findet man für die allgemeine Laufwerksbezeichnung meist auch die Schreibweise mit folgendem Doppelpunkt.
z.B.:
Wechseln sie Auf das Laufwerk A:
Mit diesem Satz soll ausgedrückt werden, daß Sie von Ihrem aktuellen Laufwerk auf das Laufwerk mit der Bezeichnung A wechseln sollen.
Im weiteren Verlauf dieses Scriptes werde ich mich ebenfalls, an diese (übliche) Schreibweise halten. Diese Schreibweise wir auch bei allen Laufwerksangaben in DOS - Befehlen benötigt !
Syntax:
DIR [<Datei>] [<Parameter>]
DIR ist die Abkürzung für Directory (engl. -> Inhaltsverzeichnis). Mir dem gleichnamigen Befehl wird also der Inhalt des aktuellen Laufwerkes angezeigt. Die Auflistung erfolgt hierbei immer in der Reihenfolge, in welcher die Dateien abspeichert wurden. Zu jeder angezeigten Datei werden folgende Angaben gemacht:
- Dateiname (Präfix)
- Dateinamenerweiterung (Suffix)
- Dateilänge in Bytes
- Datum und Uhrzeit der letzten Abspeicherung
Sollte das Inhaltsverzeichnis länger als eine Bildschirmseite sein, so kann man die laufende Anzeige mit der Taste PAUSE (CTRL -S) anhalten , oder aber mit der BREAK - Kombination unterbrechen.
Optionale Parameter sind:
/p Anzeige erfolgt Seitenweise (Page)
/w Anzeige erfolgt in fünf Spalten, jedoch verkürzt
(wide)
Ab der MS - DOS Version 5.0 ist darüber hinaus folgende Parameter implementiert:
/A: Anzeige nach den gesetzten Attributen
H zeigt nur Dateien mit gesetztem dem Hidden Attribut an
-H zeigt nur Dateien mit nicht gesetztem Hidden Attribut an
S zeigt nur Systemdateien an
-S zeigt nur Dateien ohne gesetztes Systemattribut an
D zeigt nur Verzeichnisse an
-D zeigt nur Dateien an
A zeigt nur Dateien mit gesetztem Archiv-Flag (Attribut) an
-A zeigt nur Dateien ohne gesetztes Archiv-Flag an
R zeigt nur schreibgeschützte Dateien an
-R zeigt nur Dateien ohne Schreibschutz an
/L Ausgabe nur in Kleinbuchstaben
/O: sortierte Ausgabe
N Anzeige nach Namen
-N Anzeige nach Namen, in umgekehrter Reihenfolge
E Anzeige nach Suffix
-E Anzeige nach Suffix, in umgekehrter Reihenfolge
D Anzeige nach Datum und Zeit
-D Anzeige nach Datum und Zeit, in umgekehrter Reihenfolge
S Anzeige nach Größe
-S Anzeige nach Größe, in umgekehrter Reihenfolge
G Verzeichnisse werden vor Dateien angezeigt
-G Verzeichnisse werden hinter Dateien angezeigt
/S Zeigt auch Dateien aller vorhandenen Unterverzeichnisse an
/B Es wird nur der Dateiname, ohne weitere Information angezeigt
Information:
In der Umgebungsvariable DIRCMD können alle Parameter
des DIR - BEFEHLES voreingestellt werden.
Syntax:
TIME [<ZEIT>]
Mittels des TIME - Befehles können Sie die Uhrzeit Ihres Computersystemes neu einstellen. Erfolgt keine Zeitangabe hinter dem Befehlswort, so erfragt sich das System die entsprechende Angabe.
Syntax:
DATE [<DATUM>]
Der DATE - Befehl erlaubt die Einstellung des Systemdatums. Erfolgt keine Datumsangabe, so erfragt sich das System die fehlende Angabe.
Syntax:
CLS
Der Befehl CLS ist eine Abkürzung für CLear Screen (engl. -> lösche Bildschirm). Er löscht den aktuellen Bildschirminhalt.
Syntax:
VER
Die Eingabe des Befehles VER läßt das System die aktuelle Betriebssystemversion ausgeben.
Syntax:
VOL [<LAUFWERKSANGABE>]
Die Anweisung VOL zeigt Ihnen den Namen von Disketten bzw. Festplatten an. Erfolgt hinter VOL eine Laufwerksangabe (mit Doppelpunkt), so wird der Name des Datenträgers im angegebenen Laufwerk angezeigt. Wird dieser Parameter weg gelassen, so wird der Name des aktuellen Laufwerkes angezeigt.
Syntax:
LABEL [<LAUFWERK>] [<NAME>]
Mit der Kommando LABEL können Sie den Namen eines Datenträgers ändern. Sie können den neuen Namen im Parameter <NAME> direkt übergeben. Desweiteren können Sie mit dem Parameter <LAUFWERK> das Laufwerk angeben, dessen Datenträgernamen geändert werden soll.
Syntax:
CHKDSK [<LAUFWERK>] [<DATEI>] [<OPTION>]
Mit diesem Befehl kann der angegebene Datenträger überprüft werden. Auch besteht die Möglichkeit, einzelne Dateien zu überprüfen. Hierbei können folgende Fehler angezeigt werden:
- Ungültige Zeiger in Datenbereichen
- Falsche Dateiattribute in Verzeichniseinträgen
- Zerstörte Verzeichnisbereiche, welche verhindern, ein
Verzeichnis zu überprüfen
- Zerstörte Verzeichnisse, welche einen Zugriff auf die darin
enthaltenen Daten verhindern
- Fehlerhafte Sektoren in der FAT (Dateizuordnungstabelle)
- Ungültige Bereichsnummern in der FAT
- "Verlorene" Bereiche
- Zugehörigkeit eines Sektors zu mehreren Dateien
Darüber hinaus erfolgt ein Statusbericht des gewählten Laufwerkes.
Erläuterung zu den Parametern:
<LAUFWERK>
Geben Sie hier das zu überprüfende Laufwerk an.
<Datei>
Im Parameter <DATEI> können Sie eine Datei oder eine Dateigruppe angeben, welche zusätzlich zum Laufwerk überprüft werden soll.
<OPTIONEN>
/F Gefundene Fehler werden korrigiert
/V gerade bearbeitete Datei wird angezeigt
Syntax:
TYPE <DATEINAME>
Mit dem Befehl TYPE kann der Inhalt von ASCII - Dateien angezeigt werden. Die Ausgabe kann auch hier über die BREAK - Kombination <CTRL> <C> abgebrochen werden.
Der Parameter <DATEINAME> ist der Name (Prä- und Suffix, getrennt durch einen Punkt) der anzuzeigenden Datei.
Syntax:
FORMAT <LAUFWERK> [OPTION]
Der Befehl FORMAT dient dazu, Datenträger für die Aufnahme
von Daten vorzubereiten. Dies gilt sowohl für Disketten,
als auch für Festplatten.
Beim formatieren werden alle evtl. auf dem Datenträger vorhandenen
Daten gelöscht.
Der Parameter <LAUFWERK> stellt die Laufwerksangabe
des zu formatierenden Laufwerk dar.
Unter <Optionen> können folgende Parameter eingegeben
werden:
/l Ermöglicht das Formatieren einer Diskette auf nur einer Seite in einem doppelseitigen Laufwerk. Diese Option kann nur in Verbindung mit dem Parameter /4 verwendet werden. /4 Hiermit können in einem 1.2 MB / 5,25" Laufwerk Disketten mit einer Speicherkapazität von 360 kB formatiert werden. /8 Die Diskette wird so formatiert, daß nur acht Sektoren für die Datensicherung verwendet werden können. /F: 160 Diskette wird mit einer Kapazität von 160 kB formatiert 180 Diskette wird mit einer Kapazität von 180 kB formatiert 320 Diskette wird mit einer Kapazität von 320 kB formatiert 360 Diskette wird mit einer Kapazität von 360 kB formatiert 1200 Diskette wird mit einer Kapazität von 1,2 MB formatiert 720 Diskette wird mit einer Kapazität von 720 kB formatiert 1440 Diskette wird mit einer Kapazität von 1,44 MB formatiert 2880 Diskette wird mit einer Kapazität von 2,88 MB formatiert /N: n Diskette wird mit n Sektoren pro Spur formatiert. Für n kann dabei 8 oder 9 eingesetzt werden. Diese Option ist nur in Verbindung mit der Option /T:n zu verwenden. /S Diskette wird als bootfähige Systemdiskette formatiert /T: n Diskette wird mit n Spuren formatiert. Der Parameter n kann dabei folgende Werte annehmen: 40 oder 80 /V: Name Diskette bekommt den Namen zugeordnet, welcher im Parameter Name übergeben wird.
Syntax:
SYS <LAUFWERK>
Mit diesem Befehl können Sie auf eine bereits formatierte Diskette die MS - DOS Systemdateien übertragen. Sie können somit Disketten nachträglich zur Boot- oder Startdiskette machen.
Der Parameter <LAUFWERK> bezeichnet das Laufwerk, in welchem der Datenträger eingelegt ist.
Syntax:
KEYB [<LAND>], [<TASTATUR>], [<DATEI>] [<OPTION>]
Der Befehl KEYB dient zur Anpassung der Tastaturbelegung auf die jeweiligen landesspezifischen Eigenschaften. Wird der Befehl KEYB ohne Parameter eingegeben, so werden die aktuellen Einstellungen angezeigt.
Der Parameter <LAND> dient zur angebe des Landes, dessen Tastaturbelegung gewählt werden soll. Dabei sind folgende Einstellungen möglich:
US USA, Kanada (engl.) FR Frankreich GR Deutschland IT Italien SP Spanien UK Großbritannien PO Portugal SG Schweiz (deutsch) SF Schweiz (frz.) DK Dänemark BE Belgien NL Niederlande NO Norwegen LA Lateinamerika SV Schweden SU Finnland CF Kanada (frz.) PL Polen CZ Tschechei SL Slowakei HU Ungarn YU Jugoslawien
Im Parameter <TASTATUR> kann ein bestimmter Zeichensatz angegeben werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß zu bestimmten Tastaturbelegungen nur bestimmte Zeichensätze möglich sind. In der folgenden Tabelle können Sie die Kombinationsmöglichkeiten ablesen:
Tastaturcode Erläuterung mögliche Länder 437 USA FR, GR, IT, LA, NL, SP, SU, SV, US, UK 850 Mehrsprachig BE, CF, DK, FR, GR, IT, LA, NL, NO, PO, SF, SG, SP, SU, SV, UK, US 852 Slawisch CZ, HU, PL, SL, YU 860 Portugal PO 863 Kanada (frz.) CF 865 nordische Länder DK, NO
Als weiterer Parameter kann der Parameter <NAME> übergeben werden. Dieser bezeichnet die Tastaturdefinitionsdatei. Im Normalfall ist dies die Datei KEYBOARD.SYS. Es können auch komplette Path - Angaben übergeben werden.
Als <OPTION> können letztendlich noch folgende Parameter übergeben werden:
/E verwenden Sie diesen Parameter, wenn Sie eine erweiterte Tastatur an einem PC/XT verwenden /ID:xx mit dem Zusatz xx können Sie einen Tastaturcode für erweiterte Tastaturen angeben.
Syntax:
DEL <DATEI> [<OPTION>]
Der Befehl DEL dient zum löschen von Dateien. Im Parameter <DATEI> wird der Name der zu löschenden Datei angegeben. Hierbei können auch Wildcards (Joker, s. Kap. 5.7.) verwendet werden.
Verzeichnisse können mit dem Befehl DEL nicht gelöscht werden !
Als <OPTION> kann der Parameter /P angegeben werden. Dieser veranlaßt eine Sicherheitsabfrage vor dem löschen. Dieser Parameter ist sinnvoll, wenn Sie mehrere Dateien über Joker (-> Kap. 5.7) löschen wollen.
Syntax:
RENAME <ALTER NAME> <NEUER NAME>
Mit Befehl RENAME können Dateien umbenannt werden. Der Parameter <ALTER NAME> bezeichnet den derzeit aktuellen Dateinamen, der Datei, welche umbenannt werden soll. Der Parameter <NEUER NAME> enthält den neuen Dateinamen, auf welchen umbenannt werden soll.
HINWEIS: Analog zum Befehl RENAME können Sie auch den Befehl REN benutzen. Die Parameterangabe und Funktionsweise ist identisch zum Befehl RENAME.
Syntax:
PRINT <DATEI> [<OPTION>]
Der Befehl PRINT veranlaßt den Computer die im Parameter <DATEI> angegebene Datei auszudrucken. Dieser Befehl arbeitet im Hintergrund, so daß Sie während des Ausdrucks am Computer weiterarbeiten können.
Als <OPTION> können folgende Parameter mit übergeben werden:
/C Mit diesem Parameter werden alle Dateien, welche vor der Option stehen gelöscht. Auch die Dateien, welche hinter dieser Option stehen werden bis zum Parameter /P aus der Druckwarteschlange gelöscht. /T Diese Option veranlaßt den Computer alle Dateien aus der Druckwarteschlange zu löschen. /P Der Parameter /P veranlaßt, daß die unmittelbar vor der Option stehende Datei und alle welche dahinter stehen in die Warteschlange gesetzt werden.
5.6.8. Der Befehl: ATTRIB
Syntax:
ATTRIB [<OPTION1>] [<DATEI>] [<OPTION2>]
Mit Hilfe des ATTRIB - Befehles können Dateiattribute (Flags) verändert oder angezeigt werden. Eine Anzeige der Dateiattribute erfolgt, wenn bei <OPTION1> keine Angabe gemacht wurde.
Die <OPTION1> kann folgende Angaben enthalten:
R Die Option R steht für READ ONLY. Ist dieses Flag gesetzt, so kann die entsprechende Datei nicht mehr überschrieben oder gelöscht werden. A A bezeichnet das ARCHIV - Attribut. Ist es gesetzt, so gilt die Datei als archiviert. Die Befehle BACKUP und XCOPY nehmen Einfluß auf das Archiv - Flag ! H Das Flag H steht für das HIDDEN - Attribut (Versteckt). Ist dieses Flag gesetzt, so wird die Datei bei einer normalen Directory - Anzeige nicht mehr angezeigt. Desweiteren greifen viele Befehle auf solche Dateien nicht mehr zu. S Unter dem S - Attribut versteht man das SYSTEM - Flag. Ist dieses Attribut gesetzt, so ist die entsprechende Datei als System - Datei gekennzeichnet und wird von vielen Befehlen gesondert behandelt.
Alle oben aufgeführten Attribute werden gesetzt, indem vor die entsprechende Abkürzung das Pluszeichen (+) gestellt wird. Gelöscht wird das jeweilige Flag durch voranstellen des Minuszeichens (-).
Der Parameter <DATEI> bezeichnet den Dateinamen der zu behandelnde Datei. Die Angabe des Dateinamens besteht auch hier aus <Präfix > <Punkt> <Suffix>. Im Dateinamen können auch Wildcards (-> Kap. 5.7) enthalten sein
Als <OPTION2> können Sie noch den Parameter /S angeben. Dieser veranlaßt eine Implementierung sämtlicher Unterverzeichnisse in die Befehlsabarbeitung.
Syntax:
COPY <QUELLE> <ZIEL> [<OPTION>]
Der Befehl COPY ermöglicht das Kopieren von einzelnen oder mehreren Dateien. Als Parameter <QUELLE> wird die zu kopierende Datei übergaben, als Parameter <ZIEL> das Ziel des Kopiervorganges. Beide Parameter können Path - Angaben verarbeiten.
Der Parameter <OPTION> kann folgende Angaben enthalten:
/A Behandelt die zu kopierenden Dateien als ASCII Datei /B Behandelt die zu kopierenden Dateien als Binär - Datei /V Leitet Überprüfung der kopierten Dateien auf Übereinstimmung ein
5.6.10. Der Befehl: DISKCOPY
Syntax:
DISKCOPY <QUELL - LAUFWERK> <ZIEL - LAUFWERK> [<OPTION>]
Mittels dieses Befehles ist es möglich komplette Disketten
physikalisch zu kopieren. Dabei bezeichnet der Parameter <QUELL
- LAUFWERK> die Laufwerksbezeichnung des Diskettenlaufwerkes,
welches die zu kopierende Diskette enthält, der Parameter
<ZIEL - LAUFWERK> das Diskettenlaufwerk, welches jene Diskette
enthält, auf welche kopiert werden soll.
Quell- und Ziellaufwerk können dabei identisch sein, da MS
- DOS Sie in diesem Fall zu entsprechenden Diskettenwechseln auffordert.
Ist die Diskette im Ziellaufwerk (kurz: Zieldiskette) nicht formatiert, so leitet MS - DOS eine Formatierung während des Kopiervorganges automatisch ein.
Syntax:
PROMPT [<ZEICHENKETTE>]
Der Befehl Prompt ermöglicht eine Änderung der DOS - Bereitschaftsanzeige (Eingabeaufforderung, Prompt, Systemprompt).
Wird der Befehl ohne Angabe von Parametern aufgerufen, so wird die eine Rücksetzung auf das Standardprompt vorgenommen. Dies ist bei MS - DOS die Anzeige des aktuellen Laufwerkes, gefolgt vom Größer - als - Symbol ( > ).
Der Parameter <ZEICHENKETTE> kann dabei eine Kombination aus folgenden Codes sein:
Code Darstellung $B PIPE - Symbol ( | ) $D Systemdatum $E ESC - Zeichen $G Größer - als - Symbol ( > ) $H Ein Zeichen nach links wird gelöscht $L Kleiner - als - Symbol ( < ) $N aktuelles Laufwerk $P aktuelles Laufwerk und Verzeichnis $Q Gleichheitszeichen ( = ) $T Systemzeit $V Aktuelle MS - DOS Version $_ Neue Zeile $$ Dollar - Zeichen ($)
Als sinnvoll hat sich eine Einstellung auf die Anzeige des aktuellen Laufwerkes und Verzeichnissen, gefolgt vom Größer - als - Symbol ( > ) erwiesen.
Dies wird erreicht durch die Eingabe des folgenden Befehles:
PROMPT $P$G
WICHTIG: Die aktuellen PROMPT - Einstellungen behalten Ihre Gültigkeit nur bis zu einer erneuten Änderung oder dem Neustart des Computers.
Syntax:
PATH [<PFAD>]
Dieser Befehl zeigt den aktuellen Suchpfad an, oder legt diesen
Fest.
Unter Suchpfad, versteht man eine Folge von Verzeichnissen, in welchen MS - DOS nach Programmen suchen soll, welche sich nicht im aktuell gültigen Verzeichnis befinden.
Mit dem Parameter <PFAD> wird MS - DOS der neue Suchpfad übergeben.
Soll MS - DOS mehr als ein Verzeichnis übergeben werden, so werden die einzelnen Verzeichnisnamen durch ein Semikolon ( ; )getrennt.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Einbindung des Hauptverzeichnisses und des DOS - Verzeichnisses. Dies sieht als Befehl wie folgt aus:
PATH C:\;C:\DOS
WICHTIG: Genau wie beim Befehl PROMPT ist diese Einstellung nur bis zu einer Änderung oder eines erneuten Systemstartes gültig.
Wildcards (Joker, Platzhalter) können in Verbindung mit fast jedem DOS Befehl angewandt werden. Wildcards oder auch Joker ersetzten einen Teil des Dateinamens. Man kann durch die Anwendung solcher Platzhalter also eine Gruppe von Dateien auswählen.
Solche Jokerzeichen sind das Sternchen ( * ) und das Fragezeichen ( ? ).
Das Sternchen als Joker ersetzt mehrere Zeichen.
Beispiele:
1. Der Befehl DEL *.TXT würde alle Dateien mit dem Suffix TXT löschen
2. Der Befehl DIR DOS*.* würde alle Dateien anzeigen, welche mit DOS beginnen.
Im Gegensatz zum Sternchen ersetzt das Fragezeichen lediglich ein Zeichen.
Beispiele:
Der Befehl DIR DOS?.TXT zeigt alle Dateien an, welche einen Dateinamen mit 4 Zeichen und dem Suffix TXT haben, wobei die ersten drei Zeichen DOS sein müssen.
Auch Kombinationen mit beiden Joker - Zeichen sind möglich:
Beispiel:
DIR BEWERB?.* würde alle Dateien mit sieben Zeichen anzeigen, wobei die ersten sechs Zeichen BEWERB sein müßten. Das Suffix wäre in diesem Fall egal, das hier das Sternchen gesetzt ist.
Um mit Verzeichnissen arbeiten zu können, stellt das Betriebssystem MS - DOS verschiedene Befehle zur Verfügung. Diese Befehle, auch Verzeichnisbefehle genannt, wollen wir im folgenden betrachten:
Syntax:
MD <VERZEICHNIS>
Mittels der Befehles MD ist es möglich ein Verzeichnis zu erstellen oder anzulegen. Der Parameter <VERZEICHNIS> symbolisiert dabei den Namen des anzulegenden Verzeichnisses. Der Befehl MD arbeitet analog zum Befehl MKDIR und kann ebenfalls komplette Pfadangaben verarbeiten. Wird kein Pfad angegeben, so wird das entsprechende Verzeichnis in aktuellen Verzeichnis angelegt.
Syntax:
CD [<VERZEICHNIS>]
Durch diesen Befehl ist es möglich, vom aktuellen Verzeichnis in das Verzeichnis <VERZEICHNIS> zu wechseln. Es können auch komplette Pfadangaben abgearbeitet werden.
Anstelle des Befehles können Sie auch den Befehl CHDIR verwenden.
Syntax:
RD <VERZEICHNIS>
Der Befehl RD löscht das im Parameter <VERZEICHNIS> angegebene Verzeichnis. Wie bei den übrigen Verzeichnisbefehlen können auch hier komplette Path - Angaben verarbeitet werden.
Analog zum Befehl RD kann der Befehl RMDIR verwendet werden.
Syntax:
TREE [<LAUFWERK>] [<OPTION>]
Mittels des Befehles TREE wird die Baumstruktur des mit <LAUFWERK> angegeben Laufwerkes angezeigt.
Als <OPTION> können folgende Angaben übergeben werden:
/F Diese Option veranlaßt eine Ausgabe aller in den Verzeichnissen enthaltenen Dateien /A Veranlaßt MS - DOS die Ausgabe in ASCII Zeichen auszuführen
Syntax:
XCOPY <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Dieser Befehl dient zum kopieren von mehreren Dateien, oder ganzen Verzeichnissen, samt deren Unterverzeichnissen.
Der XCOPY - Befehl arbeitet dabei Dateiorientiert, d.h. es können auch Dateiselektionen mittels Wildcards durchgeführt werden.
Der Parameter <QUELLE> steht für die Auswahl der Quelldateien, der Parameter <ZIEL> für die Zielangabe, also wohin die entsprechenden Dateien kopiert werden sollen.
Der Übergabewert <OPTIONEN> kann dabei folgende Angaben enthalten:
/A Es werden nur die Dateien kopiert, welche seit dem letzten XCOPY oder BACKUP verändert wurden. Das Archiv - Flag wird dabei nicht verändert. /D:<Datum> Es werden nur die Dateien kopiert, welche an oder nach dem in <Datum> angegebenen Datum erstellt wurden. /E Es werden auch leere Unterverzeichnisse kopiert. Diese Option ist jedoch nur in Verbindung mit dem Parameter /S sinnvoll. /M Es werden nur diejenigen Dateien kopiert, welche seit dem letzten Kopiervorgang mit XCOPY oder BACKUP verändert oder erstellt wurden. Das Archiv - Flag wird gelöscht. /P Es wird bei jeder Datei abgefragt, ob diese kopiert werden soll. /S Es werden alle Unterverzeichnisse mitkopiert, welche Daten enthalten /V Der Kopiervorgang wird überprüft /W Es wird vor jedem Kopiervorgang auf einen Tastendruck gewartet.
6.2. Adressierungsarten zum Ansprechen von Verzeichnissen
Beim Ansprechen von Verzeichnissen unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Adressierungsarten.
Unter direkter Adressierung versteht man das Ansprechen über den komplettem Pfad, d.h. man gibt vor dem Dateinamen, den komplette Suchweg an.
Beispiel:
CD \DOS\TEMP
Dieser Befehl wechselt in das Unterverzeichnis TEMP im Unterverzeichnis DOS. Es hierbei vollkommen egal, in welchem Verzeichnis man sich aktuell befindet. Wichtig ist lediglich, daß man auf dem Datenträger ist, auf welchem dieses Verzeichnis existiert.
Die indirekte Adressierung bedient sich im Gegensatz zur direkten Adressierung nicht der kompletten Pathnamen, sondern den Symbolen:
. (Punkt) und .. (2 Punkte, aufeinander folgend)
Hierbei steht der Punkt für das aktuelle Verzeichnis selbst, die zwei aufeinander folgenden Punkte für das übergeordnete Verzeichnis.
Angenommen, das aktuelle Verzeichnis sei \DOS\TEMP. Sie sollen nun in das Verzeichnis \DOS wechseln. Bei der direkten Adressierung würden Sie folgenden Befehl eingeben:
CD \DOS
Bei der indirekten Adressierung würde folgender Befehl genügen:
CD ..
Wollten Sie vom Verzeichnis \DOS\TEMP ins Hauptverzeichnis mittels indirekter Adressierung gelangen, so müßten Sie folgenden Befehl absetzten:
CD ..\..
Datensicherung ist ein wesentliches Element um seine Daten gegen unvorhersehbare Ereignisse zu schützen (Defekt d. Festplatte, Virus, Brand, ...).
Leider wird die Datensicherung trotz ihrer Wichtigkeit oft vernachlässigt. Das böse Erwachen kommt meist zuspät.
Syntax:
BACKUP <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Mit diesem Befehl können Sie Sicherheitskopien von Datenträgern erstellen. Mit BACKUP erstellte Kopien können nur mittels des Befehles RESTORE zurückgesichert werden.
Die Parameter bedeuten im einzelnen:
<QUELLE>:
Hier wird die Datei, Dateigruppe, Verzeichnis oder der zusichernde Datenträger angegeben, von welcher / welchen die Sicherheitskopie erstellt werden soll.
<ZIEL>:
Geben Sie hier das Laufwerk an, auf welchem die Sicherungskopie erstellt werden soll.
<OPTIONEN>:
/A Die vorhandenen Dateien auf der Zieldiskette werden nicht gelöscht, sondern die Sicherungsdaten werden zusätzlich gespeichert /D:<Datum> Es werden nur Dateien gesichert, welche am oder nach dem in <Datum> angegebenen Datum erstellt oder verändert wurden. /F:<Format Dieser Parameter gibt das zu formatierende Zielformat der > Zieldiskette an. Hier werden die selben Werte wie beim Befehl FORMAT angegeben. /L:<NAME> Es wird eine Kontrolldatei unter dem Namen <NAME> angelegt, in welcher Informationen der Sicherung gespeichert werden. /M Es werden nur Dateien gesichert, welche seit der letzten Sicherung mit BACKUP verändert wurden. /S Dateien aus den enthaltenen Unterverzeichnissen werden mitgesichert. /T:<ZEIT> Es werden nur die Dateien gesichert, welche zur oder nach der angegebenen Zeit erstellt oder verändert wurden.
6.3.3. Der Befehl: RESTORE
Syntax:
RESTORE <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Mit diesem Befehl können über BACKUP gesicherte Dateien zurückgespeichert werden.
Die Parameter bedeuten im einzelnen:
<QUELLE>:
Laufwerk, in welchem sich die mit BACKUP gesicherten Daten befinden.
<ZIEL>:
Datei oder Dateigruppe, welche zurückgesichert werden soll. Es kann auch der eine gesamte Pfadangabe mit angegeben werden.
<OPTIONEN>:
/A:Datum Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche am angegebenen Datum oder später geändert wurden /B:Datum Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche am angegebenen Datum oder davor geändert wurden /E:Zeit Es werden nur solche Dateien zurückgesichert, welche zum angegeben Zeitpunkt oder davor geändert wurden. /L:Zeit Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche zum angegebenen Zeitpunkt oder später geändert wurden. /M Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche seit dem letzten BACKUP geändert wurden. /N Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche auf dem Ziellaufwerk nicht mehr vorhanden sind /P Vor dem Zurücksichern von schreibgeschützten, verborgenen, oder Dateien, welche nach dem letzten BACKUP erstellt oder geändert wurden, erfolgt eine Abfrage ob diese Dateien überschrieben werden sollen. /S Es werden auch Unterverzeichnisse und die darin enthaltenen Dateien zurückgespeichert. /D Zeigt eine Liste der Dateien auf der Sicherungskopie an, ohne diese zurückzuspeichern.
Syntax:
HELP <BEFEHL>
Seit der Version 5.0 verfügt MS - DOS über ein Hilfesystem. Die sogenannte ONLINE - HILFE.
Sie können sich über den Befehl HELP einen Hilfetext zu jedem MS - DOS - Befehl anzeigen lassen, indem Sie den entsprechenden Befehl jeweils als Parameter übergeben.
Beispiel (Hilfetext zum Befehl DIR):
Geben Sie als einzigen Parameter hinter einem beliebigem Befehl den Parameter /? an, so bekommen Sie ebenfalls den entsprechenden Hilfetext angezeigt.
Unter Fullscreeneditor, oder auch Ganzseiteneditor, versteht man einen Editor, also ein Programm, welches dem Anwender erlaubt Texte zu editieren, welcher komfortabel zu bedienen ist und vom Anwender schnell eingesetzt werden kann.
Syntax:
EDIT [<DATEI>] [<OPTION>]
Der Parameter <DATEI> bezeichnet die zu editierende Datei.
Als Übergabewert <OPTION> können folgende Angaben getätigt werden:
/B Startet den Editor im Monochrom - Modus /G Startet den Editor bei CGA Karten in der höchsten Auflösung /NOHI Starten des Editors mit nur acht anstatt sechzehn Farben
Es muß jedoch kein Übergabeparameter gemacht werde.
Wird der Editor nur durch die Eingabe von EDIT gestartet, so bekommen Sie folgende Ausgabe auf den Monitor:
Um nun eine Hilfe angezeigt zu bekommen, drücken Sie die Return - Taste. Auf diese Hilfe will ich an dieser Stelle jedoch nicht eingehen.
Drücken Sie die ESC - Taste, um in den Editor zu gelangen. Wie Sie sehen, schließt sich das mittlere Fenster, und Sie befinden sich direkt im Editor.
Sie können nun Ihren Text eingeben. Dabei stellt Ihnen der Editor folgende Tastenbelegungen zur Verfügung:
- Freie Beweglichkeit im Text, durch Einsatz der Cursor- und Bild- Tasten.
- CTRL - Y löscht die aktuelle Zeile
- Shift & Cursor Tasten: Textstellen Markieren
Durch Betätigung der ALT - Taste gelangen Sie in die obere Menüleiste.
- NEU:
Wählen Sie diesen Menüpunkt ein um eine neue Datei zu erstellen
- Öffnen:
Über diesen Menüpunkt können Sie eine bereits vorhandene ASCII Datei in den Editor laden.
- Speichern:
Speichert den aktuellen Text unter den aktuellen Dateinamen ab.
- Speichern unter:
Speichert den aktuellen Text unter neuem Namen ab
- Drucken:
Druckt die aktuell geladene Dateien auf einem angeschlossenen Drucker aus
- Beenden:
Beendet den Editor
- Ausschneiden:
Schneidet einen zuvor markierten Text aus
- Kopieren:
Kopiert einen zuvor markierten Text in die Zwischenablage
- Einfügen:
Fügt an der aktuellen Cursorposition einen zuvor Ausgeschnittenen oder Kopierten Text ein.
- Löschen:
Löscht den aktuell markierten Text
- Suchen:
Sucht den angegeben Text in der aktuell geladenen Datei
- Weitersuchen:
Sucht nach einem Text weiter, nachdem dieser bereits einmal in der aktuellen Datei gefunden wurde.
- Ändern:
Sucht Textstellen und ersetzt diese gegen den jeweils angegebenen Text.
- Bildschirmanzeige:
Hier können Sie die aktuellen Farbeinstellungen ändern
- Pfad für Hilfe:
Hier können Sie den Pfad für die Hilfe - Datei angeben
Definition:
Stapeldateien, sind Folgen von immer wiederkehrenden Befehlssequenzen.
Das bedeutet:
Man kann Befehlsfolgen, welche man immer wieder benötigt, als Stapeldatei (Batch - Datei) ablegen (abspeichern). Diese Datei kann einen beliebigen Namen tragen, plus das Suffix BAT, welches die Datei als Batchdatei kennzeichnet und somit von MS - DOS gestartet werden kann.
Stapeldateien werden, wie alle Programme, Befehl für Befehl abgearbeitet. Sie arbeiten also nach dem EVA - Prinzip. In Batchdateien, dürfen alle MS - DOS Befehle, sowie externe Programmaufrufe enthalten sein.
Um Stapeldateien zu erstellen, benutzt man normalerweise einen Editor, welcher ASCII - Dateien Speichert. Dies kann z.B. Der Fullscreeneditor EDIT von MS - DOS 5.0 sein.
Wichtig ist das Suffix BAT zur Kennzeichnung der Batchdatei.
Die Stapeldatei selbst, kann nun alle internen und externen MS - DOS Befehle, sowie Programmaufrufe enthalten.
Beispiel:
Aufgabe:
Schreiben Sie eine Batchdatei WINDOWS, welche ins Verzeichnis \WINDOWS auf dem Laufwerk D: wechselt und dort das Programm WIN startet.
Lösung:
1. Aufrufen des Editors EDIT. Übergabe Parameter könnte der Dateiname der zu schreibenden Datei sein. Hier z.B. WINDOWS.BAT.
2. Nun muß die Befehlsfolge, also alle auszuführenden Befehle eingegeben werden.
3. Speichern Sie die geschriebene Datei über das Menü DATEI - SPEICHERN des Editors ab.
Befehlsablauf:
C:\> EDIT WINDOWS.BAT
Sie gelangen nun in den Editor EDIT.
Geben Sie dort folgende Befehle ein:
C:
CD \WINDOWS
WIN
Nun Abspeichern über ALT - D - SPEICHERN und den Editor beenden.
Batch - Datei WINDOWS.BAT im Editor
@ECHO OFF Schaltet Ausgabe der Befehlswörter beim Ablauf ab ECHO <text> Ausgabe des Textes <text> PAUSE waret auf Tastendruck CALL <BATCH> Ruft die Batch <BATCH> aus einer Batchdatei heraus auf
9.4. Sonderfunktion der AUTOEXEC.BAT
Die Datei AUTOEXEC.BAT hat einen Sonderstatus, wenn sie im Hauptverzeichnis des Datenträgers steht, von welchem gebootet wird. Diese Batch - Datei wird nämlich nach dem Starten des Computers automatisch abgearbeitet. Man kann somit Einstellungen dort ablegen, welche man immer benötigt.
Im Kap. 10 gehe ich auf diese Konfigurationsart detaillierter ein.
Ausgaben des Betriebssystemes können Sie nicht nur auf dem Monitor darstellen, sondern auch auf den Drucker oder in eine Datei umleiten.
Dazu übergibt man dem Befehl, dessen Ausgabe umzuleiten ist, einen weiteren Parameter. Diese Besteht aus dem Größer -als - Zeichen und dem Gerät oder den Dateinamen, auf welche die Ausgabe umzuleiten ist.
Beispiel:
Sie wollen die Ausgabe des aktuellen Verzeichnisinhaltes auf den Drucker umleiten. Dazu müßten Sie den Befehl DIR folgendermaßen eingeben:
DIR > LPT1
Der Befehl DIR veranlaßt die Ausgabe des Directroyinhaltes. Der Parameter Größer - als - zeigt MS - DOS die Ausgabeumleitung an. Der Parameter LPT1 zeigt dem Betriebssystem das Ziel der Ausgabe an. Hier die erste parallele Schnittstelle, an welcher normalerweise der Drucker angeschlossen ist.
Die Eingabeumleitung arbeitet genau umgekehrt, wie die Ausgabeumleitung. Hier können Daten aus einer anderen Dateien eingelesen werden. Symbol für die Eingabeumleitung ist das Kleiner - als - Symbol
Anwendungsbeispiele zeige ich Ihnen im weiteren Verlauf dieses Kapitels auf.
MS - DOS 5.0 kennt die Möglichkeit Befehle und Anweisungen zu verketten. Dabei müssen die beiden zu verkettenden Dateien mittels des PIPE - Symboles ( | ) bei der Befehlseingabe getrennt werden.
Anwendungsbeispiele finden Sie im nächsten Abschnitt dieses Kapitels.
Syntax:
SORT < <DATEI> <OPTION>
Der Befehl SORT ermöglichtes eine ASCII Datei sortiert anzeigen zu lassen. Er arbeitet mittels Ein- / Ausgabeumleitungen und Befehlsverkettungen.
<DATEI>:
Zu sortierende Datei
<OPTION>:
/R Sortierung in umgekehrter Reihenfolge (Z -> A, 9 -> 0) /+n Sortierung beginnt erst an der n-ten Zeile
10.3.2. Der Befehl: MORE
Syntax:
MORE < <Datei>
Die Datei <DATEI> wird seitenweise ausgegeben, d.h. beim erreichen des Monitorseitenendes, wird auf einen Tastendruck gewartet.
Auch dieser Befehl arbeitet über Ein- / Ausgabeumleitungen und Befehlsverkettungen.
Treiber sind Programme, welche die Kommunikation mit Teilen der Hardware ermöglichen. Sie übernehmen die Ein- und Ausgabe vom bzw. zur entsprechenden Hardware. Diese Treiberprogramme haben meist das Dateisuffix SYS.
Beispiele für Treiberprogramme:
KEYBOARD.SYS
MOUSE.SYS
HIMEM.SYS
u.v.a.
Im Kap. 10.1. angesprochene Treiber werden meist über die Datei CONFIG.SYS in die Startsequenz des Computers eingebunden. Die Datei CONFIG.SYS wird, sofern sie vorhanden ist, automatisch beim Systemstart geladen.
Da es sich bei der CONFIG.SYS um eine einfache ASCII Datei handelt, können Sie diese mit dem MS - DOS - Editor verändern.
Um den Computer über die CONFIG.SYS zu konfigurieren, muß man sich spezieller Befehle bedienen, welche nur in der CONFIG.SYS Wirkung aufzeigen:
Um einen Hardwaretreiber ins System einzubinden, bedient man sich des Befehles DEVICE.
Syntax:
DEVICE=<Treiber>
Mit Treiber ist hier der einzubindende Treiber bezeichnet. Er muß komplett mit Suffix und Suchweg angegeben werden.
Die Anweisung DEVICE = C:\DOS\MOUSE.SYS, würde also einen Maustreiber Namens MOUSE.SYS, welcher sich im Verzeichnis DOS auf der Festplatte C: befindet mit einbinden, und somit die Funktion einer angeschlossenen Maus aktivieren.
Haben Sie Ihren Betriebssystemkern in den oberen Speicherbereich geladen (s. Kap. 11.2.2.), so kann parallel zur DEVICE Anweisung auch die Anweisung DEVICEHIGH verwendet werden.
Um den Kern des Betriebssystemes in den Speicherbereich zwischen 640 kB und 1 MB einbinden zu können, muß folgende Zeile in die CONFIG.SYS eingefügt werden:
DOS=HIGH,UMB
Diese Zeile sollte auf jeden Fall in Ihrer CONFIG.SYS stehen, da Sie Ihren Arbeitsspeicher so effizienter ausnutzen können.
Neben den verschiedenen Tastureinstellungen kann auch das Datums und Zeitformat landesspeziefisch eingegeben werden. Man bedient sich dabei der Anweisung COUNTRY.
Für Deutschland würde diese Anweisung folgendermaßen aussehen:
COUNTRY=049,,C:\DOS\COUNTRY.SYS
Diese beiden Angaben legen die Puffergröße beim Dateitransfer (BUFFERS) und die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Files (FILES) fest.
Für die BUFFER - Angabe hat sich der Wert 15 bewährt, für die Angabe FILES sollte wenigstens 30, besser 40 eingesetzt werden.
Die Festlegung erfolgt über folgende Anweisungen:
BUFFERS = <Anzahl>
FILES = <Anzahl1>
Bei der Datei AUTOEXEC.BAT handelt es sich im Grunde genommen um eine ganz gewöhnliche Batch - Datei. Das besondere an dieser Datei ist lediglich die Tatsache, daß sie, sofern sie im Hauptverzeichnis des Bootlaufwerkes steht, automatisch beim Systemstart geladen. Sie ist die letzte Datei, welche beim Booten des Computers geladen wird.
Prinzipiell können Sie in der AUTOEXEC.BAT alle Befehle eingeben, welche Sie auch in anderen Batch - Dateien verwenden können. Man verwendet diese besondere Stapeldatei nun auch zur Systemkonfiguration. So lädt man normalerweise in dieser Datei folgende Treiber / Programme:
Tastaturtreiber ( KEYB )
Desweiteren trifft man dort folgende Systemeinstellungen:
Suchpath
Darstellung der Bereitschaftsanzeige
Umgebungsvariablen
In Umgebungsvariablen werden meist Voreinstellungen festgehalten, welche einige Programme benötigen.
Die Zuweisung erfolgt mittels des Befehls SET.
Syntax:
SET <VARIABLE> = <EINSTELLUNGEN>
Der Parameter <VARIABLE> bezeichnet dabei die zu setzende Umgebungsvariable. Wichtig ist, daß sowohl das Befehlswort SET, als auch der Parameter <VARIABLE> ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben werden.
Der Parameter <EINSTELLUNGEN> bezeichnet die zu übergebenden Einstellungen.
Sowohl Variable als auch die notwendige Einstellungen erfahren Sie in den Handbüchern Ihrer verwendeten Software, sofern diese eine Umgebungsvariable benötigt.
1. Was ist Hardware ?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
2. Nennen Sie 5 Beispiele für Hardware !
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3. Aus welchen Komonenten besteht eine 'normale' EDV - Anlage ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
4. Was ist Software ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Was ist ein Betriebssystem ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
1. Welche Dateien gehören zum Kern des Betriebssystemes MS - DOS 5.0 ?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
2. In welche Arten unterscheidet man die MS - DOS Befehle ?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
1. Wie baut sich ein Dateiname unter MS - DOS 5.0 auf ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
2. Was ist ein Verzeichnis ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3. Welche grundlegende Dateiarten kennen Sie ?
______________________________________________________________________
______________________________________________________________________
______________________________________________________________________
4. Was ist bei der Vergabe des Dateinamens zu beachten ?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
1. Was ist ein Befehl ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Wie setzt sich ein Befehl zusammen ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Welche Funktion hat die Taste <F3> ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Welche Tastenkombination löst einen Warmstart aus ?
__________________________________________________________________________
5. Welchen Befehl müssen Sie eingeben, um auf das Laufwerk A: zu wechseln ?
__________________________________________________________________________
6. Von welchen Laufwerken kann MS - DOS booten ?
__________________________________________________________________________
1. Lassen Sie sich das Inhaltsverzeichnis des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
2. Lassen Sie sich das Inhaltsverzeichnis der Diskette im Laufwerk A: seitenweise anzeigen !
___________________________________________________________________________
3. Lassen Sie sich den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses und dessen Unterverzeichnissen anzeigen
___________________________________________________________________________
4. Lassen Sie sich den Inhalt des Verzeichnisses DOS auf der Festplatte C: sortiert nach Namen anzeigen
___________________________________________________________________________
5. Lassen Sie sich alle EXE Dateien aus dem Verzeichnis DOS auf der Festplatte C: anzeigen.
___________________________________________________________________________
6. Setzen Sie die Systemzeit auf 14.00 Uhr.
___________________________________________________________________________
7. Löschen Sie den Bildschirm
___________________________________________________________________________
8. Lassen Sie sich die Versionsnummer des Betriebssystemes anzeigen.
___________________________________________________________________________
9. Vergeben Sie den Namen TESTDISK der Diskette im Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
10. Lassen Sie sich den Datenträgernamen des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
11. Lassen Sie sich die Text - Datei HALLO.TXT auf dem Monitor anzeigen
___________________________________________________________________________
12. Formatieren Sie eine neue Diskette im Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
13. Übertragen Sie nun die Systemdateien auf die soeben formatierte Diskette in Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
14. Formatieren Sie eine neue Diskette im Laufwerk A: als bootfähige Systemdiskette
___________________________________________________________________________
15. Formatieren Sie eine 5,25" Diskette vom Typ DD auf 360 kB (Laufwerk B:)
___________________________________________________________________________
16. Laden Sie den deutschen Tastaturtreiber
___________________________________________________________________________
17. Löschen Sie die Datei UEBUNG1.TXT auf im Hauptverzeichnis der Diskette in Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
18. Benennen Sie die Datei UEBUNG2.TXT auf der Diskette im Laufwerk A: um in TEST2.TXT
___________________________________________________________________________
19. Lösche Sie die Datei UEBUNG3.TXT auf der Diskette im Laufwerk A: und veranlassen Sie eine Sichereitsabfrage vor dem löschen !
___________________________________________________________________________
20. Kopieren Sie die Datei UEBUNG4.TXT auf der Diskette in Laufwerk A: als Datei TEST3.TXT wiederum auf Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
21. Ändern Sie das Systemprompt so ab, daß dieses folgendermaßen
aussieht:
Systemzeit
akt. Laufwerk und Verzeichnis >
___________________________________________________________________________
22. Lassen Sie sich alle Dateien auf Laufwerk A: anzeigen, welche mit dem Wort UEBUNG beginnen und ein beliegiges weiters Zeichen im Dateipräfix haben.
___________________________________________________________________________
23. Löschen Sie alle Dateien auf Laufwerk A:, welche das
Suffix UEB tragen !
Veranlassen Sie eine Sicherheitsabfrage vor jedem Löschen.
___________________________________________________________________________
1. Legen Sie ein Verzeichnis PRIVAT im Hauptverzeichnis der Diskette im Laufwerk A: an
___________________________________________________________________________
2. Wechseln Sie in dieses Verzeichnis
___________________________________________________________________________
3. Wechseln Sie zurück ins Hauptverzeichnis von A:
___________________________________________________________________________
4. Löschen Sie das Verzeichnis PRIVAT wieder
___________________________________________________________________________
5. Lassen Sie sich den Verzeichnisbaum des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
6. Kopieren Sie alle Dateien und Unterverzeichnisse des Verzeichnisses TEXTE der Diskette in Laufwerk A: in das Verzeichnis SCHREIB auf der selben Diskette. Auch leere Verzeichnisse sollen mitkopiert werden.
___________________________________________________________________________
7. Wechseln Sie in das Verzeichnis, welches eine Ebene höher liegt
___________________________________________________________________________
8. Führen Sie eine Datensicherung der kompletten Festplatte C: durch
___________________________________________________________________________
1. Was ist eine Batchdatei ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Schreiben Sie eine Batchdatei WORD, welche ins Verzeichnis C:\TEXT\WORD wechselt, dort das Programm WORD.EXE startet und nach Beendigung von Word den Bildschirm löscht.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Schreiben Sie eine Stapeldatei SIKWEG.BAT, die im Verzeichnis C:\TEXT\WORD alle Dateien löscht, welche das Suffix SIK tragen, vor dem löschen jedoch noch eine Sicherheitsabfrage durchführt.
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________